Punta Tombo

Heute haben wir ein Guanako mit 2 statt 4 Beinen gesehen. Dann heißt das nur kurz Nandu, und ist auch kein Kamel, sondern ein scheuer Laufvogel, ähnlich einem Emu oder Strauß, nur Tarnfarben-grau. Wie jeder hier im Spätfrühling hat der Nandu eine Herde Jungvieh, so ein Dutzend Hühner-großer Küken, die doof auf der Schotterpiste hin-und-her-rennen. Silke hat es tatsächlich geschafft, keines zu erlegen.

Zuletzt in Trelew wurde uns klar, dass die Pesos nur so in Hundertern durch unsere Finger rinnen. Der Argentinier will am liebsten US-Dollar,  die wir nicht haben, und ansonsten eben hunderte Pesos. Also haben wir uns in Punta Tombo zum Pinguin-Zählen verdingt, auf spanisch. Denn die hiesige Kolonie ist jüngst deutlich gewachsen, man hat hier eben Jungvieh im Frühling.

Da Silke nur die spanischen Zahlen bis sagen wir 490 beherrscht, blieb das Gros der Arbeit an mir hängen. And here are the results: In Punta Tombo leben 216.213 Pinguin-Paare. Ein paar Kerle haben sich aus dem Staub gemacht oder sind vom Orca verschluckt worden. Macht 400.012 Erwachsene. Jeder Paar hat 1,6 Junge. Leider hat der Puma eine Vorliebe für Jung-Pinguine, bleiben genau 725.210 (sietecientos venticinco mil doscientos y diez) Tiere.


Das ist die größte und wohlhabendste Kolonie von irgendwie, hier hat jede Familie einen Strauch für sich. Sehr eindrucksvoll. Genug Pinguine für den Rest des Lebens gesehen, geht es mal wieder weiter nach Süden. Jetzt is es echt einsam, in den vier Stunden bis Camarones haben wir genau zwei andere Autos getroffen, eins am Anfang und eins am Ende…

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