Mann-o-mann-sind-die-hoch-,-die…

Anden. – Entgegnung: Aber deswegen sind wir doch hier, Schatz.

So oder ähnlich sind schon viele Gespräche gelaufen. Das liegt daran, dass in unserer langjährigen Kernreisegruppe die eine Hälfte massiver Höhenangst ausgesetzt ist, die andere Hälfte zu den Klippen-Runter-Guckern gehört. Krasses, prägendes Beispiel 2009: während letztgenannte Hälfte mit Jesko den Abbruchkanten-Wanderweg am Grand Canyon entlangwanderten, klebte Erstgenannter Angstschweiß-gebadet an der schluchtabgewandten Seite des Linienbusses. 

Soweit sind wir noch nicht, kann aber passieren. Auf dem Weg von Cordoba nach Salta haben wir auch schon mal eine 2.200m-Sierra überwunden. Erkenntnisse: Das Auto, ein alter Renault Logan, macht das mit. Da oben ist es auch nicht kühler. Man sieht die ewige Weite der Pampa ganz eindrucksvoll.

Zwischenstopp in San Miguel de Tucumán. Hier haben vor exakt 200 Jahren Aufmüpfige die Fesseln der spanischen Herrschaft abgesteift und Argentinien gegründet. In der Gegenwart sind wohl die Leute in Cordoba aufsässiger. Da gab es gestern Abend lautstarke Gewerkschaftsumzüge, öffentliche Weihnachtskonzerte und Demonstrationen zur Freilassung von vermutlich politischen Gefangenen; alles auf einem Platz.


San Miguel ist da beschaulich, und berühmt für seine Empanadas. Wir haben uns in einer Hinterhofbar durch die Empanadas-Karte gemampft, die leckersten ihrer Art in unserer kulinarischen Geschichte, für 1€ das Stück. Bei einer Sorte (sehr lecker) kannten wir den Namen der Füllung nicht. Maria (vermutlich) zeigte auf ihren Bauch und murmelte unbekannte Worte. Also haben wir entweder Rinder-Innereien, Nandu-Magen oder irgendwas menschliches vom Kellner gegessen.


Auf dem Weg nach Salta wachsen sie dann, die Berge. Mit schön vorgelagerten Wäldern. Haben hier kurz Frodo und Sam getroffen, die dachten dies sei Ithilien und da vorne Gondor. Gleichen Mist haben die auch schon bei unserer letzten Begegnung geredet, 2014 in NZL…Mann-o-mann, sind die alt geworden.