Gewinnspiel!

Es ist Zeit für das beliebte Format „Wahrheit oder Lüge“. Richtige Antworten werden mit einer Einladung zum Essen Humita alla olla geehrt. Wer googlet, wird disqualifiziert:

Also, überall im Argentinien findet man am Straßenrand Schreine. Mal groß, mal klein, muss es Leute geben, die hier regelmäßig Opfergaben niederlegen und/oder Rituale abhalten.


Und Achtung, jetzt kommt die Quizfrage: Wer wird hier verehrt????

Antwort A – ERNESTO CHE GUEVARA

Inzwischen ist in links-bürgerlichen Kreisen längst bekannt, das Ernesto nicht Cubaner oder sonst was Revolutionäres war, sondern Argentinier. Aufgewachsen in Cordoba (vgl. Cordoba, Demonstrationen und Proteste). ‚Che‘ soll man ihn im spanischen Sprachraum deshalb liebevoll nennen, weil die Argentinier eben anders spanisch reden, mit viel tsch und schsch, und lange Worte mag man hier eh nicht. Dennoch, auch ohne eigene vielversprechende und nachhaltige Revolutionsbemühungen, verehrt man ihn in Argentinien allenthalben. Tipp: wofür stehen wohl die roten Fahnen?

Antwort B – JESUS CHRISTUS

Ja, ganz oben in der katholischen Rangliste steht Maria. Aber in der Folge der Befreiungstheologie, und erst recht jetzt, wo nicht mehr wir (D) Papst sind, sondern wo jetzt wir (ARG) Papst sind, erlebt Jesus eine neue Popularität. Jesus (in der Aussprache Cchesuuus) ist auch wieder ein sehr beliebter Vorname für Jungs. Originaldialog in einem Hotel neulich: [David] „eh, Jesus, ich will den Gästen das WLAN-Passwort geben. Wie is das noch mal?“ – [Jesus] „das weiß ich nicht auswendig.“ – [David] „wieso weißt du das nicht, du bist doch Jesus!“ [David lacht, Jesus gequält, verflucht innerlich seine Eltern]. – Wie auch immer, gerade die Landbevölkerung, und auch die Trucker, verehren J.C. auch am Straßenrand.

Antwort C – GAUCHITO GIL

Der kleine Gaucho Gil Núñez wurde vom Frauen- zum Volkshelden. Als einfacher Landarbeiter hatte er was mit einer reichen Witwe. Eine opportune Strategie für den sozialen Aufstieg, hat es ihm aber Neid, Ärger und Flucht eingebracht. Im Wald überfiel er Reiche und verschenkte es an Arme (der Vorname Gil in englisch lautet Robin). Schließlich wurde er 1878 umgebracht, nicht ohne weitere Mythen und Wunder zu hinterlassen. Da sich letztlich jeder ein amoröses Leben in sozialer Verantwortung, mit einem richtig starken Abgang wünscht, hat er es im Volksansehen ganz weit nach oben gebracht.

Auflösung gibt’s die Tage, zusammen mit dem Special „Gefährten der Landstraße „.

Ruta 40

Was in den USA die Route 66 ist, ist in Argentinien die RN 40. Ein Ziel vor allem für Biker, besonders im Süden, wo es keinen Asphalt mehr gibt. Da unten beginnt man wohl auch mit dem Zählen, denn wir hier im Norden sind ein paar Stunden auf der 40 gefahren, so um und bei Kilometer 4.200.

Die Heilige Nacht in Salta war dann noch ganz überraschend. Nachdem man allgemein um 22:00 ‚raus zum Essen geht, gibt’s um Mitternacht Feuerwerk. Bange Frage bleibt, was man Silvester dann noch so macht. Außerdem haben wir immer noch keine Einladung für Silvester…

Unterwegs nach Süden kommt man in Cafayate durch. Eigentlich heißes Cactus-Land, wächst aber wieder Wein. Den Torrontés (weiss) gibt’s auf der Welt nur hier. Lässt sich aber für Fahrer und Beifahrer nicht verkosten, weil am 25.12. dann doch alles zu hat. Übrigens, immer muss ich (AJ) in die Alkoholkontrolle, gleich zweimal heute, und die Straßensperren der Polizei sehen immer so martialisch aus…


Und dann kommt man nach Quilmes, eine präkolumbianische Ruinenstadt. Das Völkchen der Quilmes hat hier lange vor sich hin gelebt und Mais angebaut. Selbst als die Inka auf ihren Raubzügen vorbeischauten, konnte man sich widersetzen, dank der wirklich coolen Verteidigungsanlagen. Und der Inka an sich lässt sich nicht so leicht abwimmeln.


Inka und Quilmes sind dann doch in die Knie gegangen, wie man nun weiß. Weil die Spanier unfair spielen, und die Leute aushungern. Die letzten 2.000 Quilmes hat man weit weg umgesiedelt, und dort wird heute ein lecker Bierchen gebraut.


So, das war nun der Geschichtsteil. Für Alle, die über Tierfotos lästern, kommt jetzt gleich noch das Lama-Bild.