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Kuala Lumpur

Ein Sonntag in Kuala Lumpur.
Am Anfang steht wieder einmal eine Frage: Wie heißen die Einwohner dieser Stadt? KualaLumpeños wohl nicht, in Asien wohl eher Lumpesen. Lässt sich auch wieder mal nicht klären, weil Google sich vor einer Entscheidung drückt.
Was macht also nun der Einwohner von Kuala Lumpur so am Sonntag?

1. Wolkenkratzer bauen. Da gibt es nicht genug von, und es gibt auch noch Platz. Daher werden 24/7 neue Hochhäuser errichtet. Um Kosten zu sparen, sind Zwillingstürme beliebt, man hat mit den Petronas ja ganz gute Erfahrungen gemacht, war schonmal Nr.1 und ist immer noch Nr.8 damit. Doppeltürme sparen Architektenkosten.

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2. Radfahren, Skaten, Laufen. Eher was für die ganze Familie, vorzugsweise morgens vor 830 ( klar, wegen Tropen…)

3. Wir dachten auch an Götterdienste.
Zunächst zur Bevölkerungsmehrheit. An den Moscheen ist aber nix los. An den Kopf gefasst! Klar, ist ja nicht Freitag, sondern Sonntag.
Nächste sind die wenigen Christen. An der presbyterianischen Kirche kommen wir vorbei, von drinnen dringen lautstark fromme Choräle auf die Straße. Wenn man wenige ist, muss man halt laut sein.
Aber nichts gegen die Hindus. Im Sri-Mahamariamman-Tempel werden zahlreiche Göttinnen von den Betenden mit echtem Getöse verehrt. Dachte nicht, dass zwei Instrumente so ohrenbetäubenden sein können.
Schließlich gehen wir ein paar Schritte weiter zu K.L.-Bevölkerungsmehrheit, den Chinesen. Hier im Se-Yeoh Tempel ist es still (oder wir sind inzwischen taub). Das gesamte sakrale Budget wird hier in mitunter meterlange Räucherstäbe investiert. Eine uns unbekannte Gottheit erhält viel Aufmerksamkeit, es wird aber deutlich, dass man vor allem Wünsche an sie richtet. Kleine an Glückskekse erinnernde Zettel werden verbrannt. Wegen der chinesischen Schriftzeichen verschließt sich dem neugierigen Gast aber der Inhalt der Bittschreiben.
Da alles nahe beieinander mit großer Gelassenheit vonstatten geht, scheint die religiöse Toleranz der Malaysier kein Werbetrick zu sein.

4. Essen. Ganztägig wird überall gegart. Es läuft einem ständig das in der Hitze doch immer knappe Wasser im Mund zusammen.

5. Einige machen auch Ausflüge, z.B. wie wir auf Fernsehtürme fahren. Aber da sind dann doch mehr Touristen aus anderen asiatischen Staaten.

Also im Ganzen ein recht normaler Sonntag. Jetzt kommt wohl gleichen noch das Nachmittagsgewitter, dann ist der Tag rund. – Ein Prost auf das tropische Großstadtleben!

Acadia Regenpark

wpid-p1030567.jpgDer Reiseführer meint, der Acadia National-Park sei nicht kaputt zu fotografieren, recht hat er wohl! Schön aber leider regnerisch, findet auch diese Einheimische.

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Wie schon vor Tagen angekündigt, „Winter is coming“ – mit sehr viel Wasser, glücklicherweise derzeit noch in der ungefrorenen Form.

Der Indian summer ist damit leider für dies Jahr schon fast vorbei, aber es gibt sie noch, die traumhaften Herbstfarben:

 

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Familientreffen in Old Town, ME

 

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Weit weg von zu Hause seine Lieben zu treffen ist immer etwas Besonderes, endlich zu sehen wo sich der Kleine ein ganzes Highschool-Jahr rumgetrieben hat – grossartig

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Zu unserer Beruhigung lernten wir, dass am schönen Penobscot River nicht nur Old Town sondern auch Orono und Bangor liegen, der Junge also nicht (nur) im Busch gelebt hat. Der fängt allerdings direkt hinter Old Town an. Aber wofür hat man denn autofahrende Freunde? Die Mall ist dann so nah…

 

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White Mountains Luxus

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Aus  den Green Mountains sind wir weiter in die White Mountains gereist, denn hier erwartete uns eine besondere Übernachtung im Mountains View Grand Resort. Wie in einer Zeitkapsel landeten wir im Luxus des letzten Jahrhunderts: für die weißen Schaukelstühle auf der Veranda war es zwar ein bisschen zu kühl, aber den Sesseln am Kaminfeuer in der Lobby konnten wir nicht widerstehen, wunderbar besonders mit dem Soundtrack vom Flügel…

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen – so nutzten wir auch gleich den Spa-Bereich, um uns dann für`s Abendessen im Weinkeller fein zu machen. Zwischen 6000 Weinflaschen ein besonderes Erlebnis! Und zum Abschluss noch ein Besuch im intimen 20 Plätze-Privatkino des Hauses.
Beim Checkout kündigte die Starke Lady am Tresen allerdings an, was uns erwarten würde: Winter is coming!

Geocaching Covered Bridges

Man kann ja viel über die Amerikaner sagen. Eines stimmt auf jeden Fall: Hier findet jeder noch so skurrile Sonderling sein Publikum. So sind wir Freunde der Website www.coveredbridgemap.com geworden. Diese Seite gibt amerikaweit alle geografischen Daten von überdachten Brücken an. Und es gibt besonders viele in Vermont.

wpid-p1030306.jpg wpid-p1030318.jpg     wpid-p1030304.jpg

. viele davon haben wir heute gejagt und aufgestöbert, in einem einzigartigen Covered Bridges-Marathon. Hier einer unserer Favoriten: N 43.923083, W 072.4656. wpid-p1030323.jpg – Aber vielleicht kann uns ein geneigter Leser noch helfen. Wir wissen nämlich immer noch nicht, warum, um alles in der Welt, die Leute ausgerechnet ihre Brücken überdacht haben.

Rural Vermont

Sagten wir „Ende von Neuengland“? Da kannten wir Vermont noch nicht.
Hierhin zu fahren, ist ein alter Kindertraum. Allerdings steht am Anfang die Frage: Wie nennen die Eingeborenen ihren Green Mountain State eigentlich. „Vermong“? „Fermont“? Wir denken: „Wörmönt“ ist die korrekte Aussprache.
Hier gibt es auch viele Kürbisse. Aber da wir weiter im Norden sind, sind schon weniger Blätter an den Bäumen. Und man mag hier mehr die prallen Gelbtöne. Das ist ein schöne Kontrast zu den vielen kleinen weißen Holzkirchen. Samuel White Church hat hier im Jahr 1814 das Modell „Vermont Chapel“ auf den Markt gebracht, und in den ersten 100 Jahren gleich 827 davon verkauft.

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In Vermont gibt es heute enorm viele seltene Berufe. Die eine Hälfte der Bevölkerung macht aus Naturprodukten (Ahornsirup, Holz, Kürbis) diverse Spezialitäten (wie das Long Trail Ale mit Kürbisgeschmack), die andere Hälfte verkauft diese Dinge am Straßenrand.

Wir sind hier viel gewandert, und haben das Naturprodukt schlechthin kennengelernt: Wasser. Wenn das alles Schnee gewesen wäre…

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Mass MoCa

Das Rezept: Man nehme eine strukturschwache Region, wie z.B. den äußersten Zipfel von Massachusetts. Dann suche eine billige, alte, riesige und bankrotte Fabrik, die günstig abzugeben ist.

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Und dann lade Künstler ein, die viel Platz an Wänden brauchen. Fertig ist das Massachusetts Museum of Contemporary Art.

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Hier gibt es moderne Kunst auf Weltklasse-Niveau, und die Gewissheit gratis, dass man zu den wenigen dutzend Besuchern gehört, die hinreichend Kunstverstand besitzen, um für diesen Augenschmaus ans Ende Neuenglands zu reisen. http://www.massmoca.org

Rhode Island

Ein Gründungsstaat der USA, den man 224 Jahre später in knapp 45 min. durchqueren kann, sollte nicht so wählerisch sein. Rhode Island hat als letzter der 13 Briten-Bezwingerstaaten am 29.05.1790 die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet, und somit am längsten ‚rumgezickt. Die sollten froh sein, dass sie mitmachen durften.
Der Ocean State, wie man sich liebevoll selbst nennt, ist denn auch der erste, der bei der globalen Erwärmung vollständig verschwinden wird. Aus dem Atlantik eine Tugend machend, findet man in Newport die Superreichen, die mit Superjachten anlegen, um Superlobster zu essen.
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So sind unter den Gästen an der Wharf ständig mindestens 25 der 450 Kennedy-Enkel aus dem benachbarten Connecticut (oder wo kommen die nochmal her?). Nett ist es hier trotzdem.
Ach ja, Connecticut. Hier gibt es den buntesten Indian Summer in diesem Jahr, und vielleicht die fettesten Kürbisse – finden wir.

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Cape Cod Herbstimpressionen

wpid-p1030032.jpgAuf Cape Cod, deutsch dem Kabeljau-Kap, genießen wir die Herbstsonne. Die USA haben hier wieder ein paar Überraschungen für uns: es gibt  leckeres Fischessen, Weinhändler und Bio-Supermärkte. Dem Ostküstenadel sind wir zwar eben so wenig begegnet wie anderen Promis – eigentlich sollte es hier ja sein wie auf Sylt (oder umgekehrt??), dafür hat die grosse Halbinsel viele Bäume und tolle Ausblicke auf Salzwiesen und Wasser zu bieten.
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In Provincetown, also ganz an der Spitze des Kaps fanden wir neben vielen schrillen Läden, der Generation 65+ und hübschen Häuschen auch diese besondere Inszenierung…

 

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Boston

Zum Urlaubsstart strahlt die Sonne vom blauen Himmel… Wir folgen dem Freedom-Trail quer durch die Stadt und genießen dabei ein bisschen US-amerikanische Unabhängigkeitsgeschichte. Die Schlacht am Bunker Hill gewannen zwar die Briten aber irgendwie ist es trotzdem ein Monument wert.

wpid-p1020935.jpgDie Skyline von Boston gibt schon mal erste Eindrücke vom Indian summer. Der soll laut Einheimischen dieses Jahr so bunt sein wie schon lange nicht mehr, wir sind gespannt auf die nächsten Tage!

 

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Nach Harvard sind wir lieber gefahren, ohne ID mussten wir aber draussen bleiben und konnten nur den Campus genießen.

 

 

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Keine 80 Tage…

„Guten Morgen verehrte Fluggäste an Bord der Zürich“ – auch die Economyclass der Lufthansa bekommt zur Erfrischung jetzt heiße duftende Tücher gereicht. Wunderbar! Wir sind pünktlich wieder im Anflug auf Frankfurt.
Eine Rückreise mit Zwischenstopps auf O’ahu und in New Orleans ist eigentlich wie eine weitere Reise: wir waren Schwimmen in Waikiki,

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haben den Glück bringenden Gong am Byodo-in Tempel geschlagen,

wpid-P1020278.JPGsind im chinesischen Garten im (!) Flughafen von Honolulu spaziert

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und haben Cajun-Küche im Frenchquarter gegessen. Und natürlich waren wir auch hier wieder auf einem Friedhof, dem Cementary 1.

 

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Unsere Weltumrundung ist damit rund und wir voller wunderbarer Bilder, spannenden Eindrücken und besonderen Erfahrungen – und vielen neuen Reiseplänen.

Koru

An unserem letzten Abend in Neuseeland wollen wir nach downtown Christchurch fahren. Nur, mit dem Stadtbus in der Innenstadt angekommen, ist die Verwirrung groß. Die normalerweise erfolgreiche Methode, sich ein Bild von einer neuen Stadt zu machen, scheitert.

Die Erdbeben von 2010/2011 haben 70 ℅ des Zentrums zerstört. Drei Jahre später sind nur wenige neue Gebäude gebaut, viele unbewohnbare warten auf ihren Abriss. Auf Bretterzäunen sind Konzepte abgebildet wie Beschwörungen: So könnte ein sommerlicher Feierabend in den Fußgängerzonen am Fluss 2020 aussehen. Wir wünschen, dass es so kommt.

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Vor der Ruine der Kathedrale steht ein Häuschen, komplett bewachsen mit Pflanzen, die sich nach der Zerstörung wieder ihren Boden erkämpft hatten. Wachstum und Erneuerung scheint in diesem Land mit der brodelnden und zitternden Erde von Bedeutung zu sein. Air New Zealand, die Staatslinie von Mittelerde,

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mit der wir uns Richtung Honolulu verabschieden, trägt den überall präsenten sprießenden Farn als Symbol im Wappen.

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Suchbild mit …

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Pottwal! O.k. schon wieder Tiere – dafür dieses Mal beeindruckend gross und ganz schön weit draußen auf dem offenen Meer. Bei dem hohen Seegang und den schnellen Wendemanövern von Captain Riggs verstanden wir die „strong sea sick warning“ vom Einchecken. Nach etwas Suchen und Warten war er schliesslich da: Gischt sprühend, sich drehend und wendend. Noch ein bisschen pausieren und wieder abtauchen. Die begleitenden Delfine (und nicht etwa die 3 Touristenboote und der Hubschrauber!) störten ihn zu sehr, so hieß es.

Hamburg in 15732 Kilometern

Ein weiteres „Zeichen“ folgt am nächsten Morgen, als wir die Klippen von Carters Beach entlang zur dortigen Robben-Kolonie wandern. In Sichtweite der Felsen verkündet ein Schild, dass die kleinen Heuler und ihre dicken Mamis sich 15.732 km von Hamburg entfernt befinden.

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Neben vielen faul herumliegenden Seals, die entnervt den Nachwuchs beaufsichtigen, gibt es einige die erkennbar fischen gehen. Selbst stehen die Robben auf dem Speisezettel von Orcas…
Mit diesen Gedanken machen wir uns auf den Weg zu unserer letzten Neuseeland-Querung von West nach Ost, denn wir haben am nächsten Tag einen Termin mit einem Wal.
Unterwegs gibt es ein ausgiebiges Bad in heißen Quellen in Hanmer Springs. Wir sind erleichtert zu sehen, dass die Neuseeländer zumindest hier in bemerkenswerter Zahl in Kontakt mit Wasser kommen. Im krassen Kontrast zu den Australiern kommen sie an den Stränden nämlich nur sehr spärlich vor.

Goldrausch und Pancakes

Wir können es nicht lassen: Auf der Fahrt nach Norden müssen wir wieder ein Freilicht-Museum besuchen. In der Nähe von Greymouth tauchen wir ein in die Zeit des Goldrausches in den 1870er Jahren. Eine Menge Gesindel – z.B. entlassene Sträflinge aus Südaustralien – haben sich hierher aufgemacht, um reich zu werden.

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Damals sind auch die ersten Chinesen nach NZL gekommen, mit dem klassischen Gastarbeitermotiv: Ein paar Jahre erbärmlich schuften, danach zu Hause ganz groß ‚rauskommen. Allzu viele Chinesen sind dann auch nicht dauerhaft geblieben. Es könnte an unausgewogenem Lebenswandel gelegen haben: Auf 6.000 männliche Zuwanderer aus dem Reich der Mitte kamen 1870 genau 7 Chinesinnen in Neuseeland.


– Ansonsten haben wir mit dem Rest der deutschen Gemeinde die imposanten Pancake Rocks besucht. Hier hat unsere Speicherkarte sich nach 1.770 Bildern abgemeldet. Ein erster Hinweis darauf, dass wir schon recht lange unterwegs sind.

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Highway No. 6

Die Straße Nr. 6 ist die einzige entlang der Westküste.
Sie ist zu unrecht nicht so berühmt, vereinigt sie doch Elemente des Highway No. 1 (California, Pazifikküste) mit dem Icefield Parkway (British Columbia, Gletscher).
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Praktisch denkende Verkehrsplaner haben entschieden, dass die zahlreichen Brücken über Schmelz- und Gletscherwasser-Flüsse nur günstig einspurig gebaut werden. Macht aber nix, kommt eh meist kein Gegenverkehr.

Sehenswert: Gletscher, auch hier eine zurückweichende Spezies.

Fox-Glacier, Januar 2014
Fox-Glacier, Januar 2014

Bis ans Ende der Straße

Wir überqueren die südlichen Alpen am Haast-Pass, einer der drei Pässe, über die man an die Westküste kommen kann. Die Querung ist sehr schön und ein paar Stunden und ein paar Walks später geschafft.
Nicht so richtig klar war uns die Menschenleere des schmalen Streifens Land zwischen Meer und Bergen im Westen. Okay, ist ja auch nicht viel Platz zwischen dem brausenden Ozean, einem Stück Mangroven-Busch und den Gipfeln; manchmal nur ein paar hundert Meter.

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Jackson Bay ist mit einem dutzend Einwohnern das Ende der Straße. Hier hätte man Fluch der Karibik drehen können. Angefangen hat alles mit ein paar Walfängern und Robbenschlächtern vor 200 Jahren. Später hat man sogar versucht, mit Norwegern das Land urbar zu machen. War irgendwie naheliegend, aber erfolglos.
Hier steht viel zum Verkauf, es gibt kein Internet, noch Mobilnetz. In ein paar Jahren lebt hier niemand mehr. Zurück wird ein bizarr-schöner Küstenstreifen bleiben.

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Moeraki Boulders

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Dies sind nicht die Osterinseln. Jene sind woanders im Südpazifik, haben auch Steingebilde, wurden aber nach der Jahreszeit ihrer Entdeckung benannt.
Diese Brocken sind auch nicht Eier-, sondern Manns hohe, Millionen Jahre alte Felskugeln, die einfach cool aussehen. Die weltberühmten Moeraki-Boulders.
Der Fotograf hat seine Arbeit getan, die mitgereiste und ansonsten stets auskunftsfähige Hobby-Geologin (vergleiche die fundierten bisherigen Blogeinträge über die Entstehung der diversen Berge) bleibt aber heute die Antwort schuldig, wie die Dinger entstanden sind. Aber schön sind sie.

Einheimische und Immigranten

Zahlreiche Leser flehen uns an: Schreibt doch mal wieder was über Tiere.

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Nun, was darf es sein: Albatrosse, Kormorane, Robben, Possum, Schafe? Unsere Wahl fällt auf den seltensten aber auf jedem 5$-Schein präsenten Gesellen, und weil der so süüüß watschelt, der kleine Sportler. We proudly present: Der Gelb-Augen-Pinguin.

Die 3.500 Artgenossen (endemisch, na klar) schwimmen morgens 40 Kilometer aufs Meer hinaus, um lecker Fisch zu essen. Wenn sie abends nach Hause kommen sind sie dennoch so fit, sich gewitzt den Teleobjektiven der humanoiden Beobachter zu entziehen. Als gestandene Tierfotografen begnügen wir uns mit einem Paparazzi-Snapshot.

 

Gelbaugen-Pinguin in Oamaru
Gelbaugen-Pinguin in Oamaru

 

 

 

Übrigens kommen Einwanderer heute aus aller Welt, dürfen allerdings meist ihre Haustiere nicht mitbringen. Hier eine Ausnahme.

 

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St. Barnabas

Was bewegt Leute, ihre angestammte Heimat zu verlassen und ans Ende der Welt zu ziehen? Okay, man bekommt die Antwort in Auswanderer-Sendungen. Es ist einfach total attraktiv, als gestresster Immobilienmakler aus Schwabing oder Banker aus Quickborn florierende Hotdog-Buden in Miami-Beach zu betreiben.
Die Leute früher waren edelmütiger und Abenteuer-lustiger. So auch die Neuseeländischen Einwanderer.
Die heutigen Kiwis bestehen darauf, dass sie – anders als die deportierten Aussies – freiwillig hier hergekommen sind. Und was findet man dann nach einer halben Erdumrundung vor? Richtig, Heimat!
Die Gegend um Dunedin sieht aus wie Schottland, Leute und Straßen heißen schottisch, und man tut schottische Dinge. Wenn da nicht die komischen Tiere wären, aber dazu später.
Wir sind bekennende Friedhof-Besucher, wenn wir irgendwo unterwegs sind. Man kann ’ne Menge zwischen den Zeilen auf Grabsteinen lesen. In einem so jungen Einwanderer-Land hat man nun eine Totalerfassung:

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Jeder, der hier je gestorben ist, liegt mit Kommentaren versehen da. Wird ein Dorf gegründet, steht der Bau der Kirche und unmittelbar danach die erste Beerdigung an. St. Barnabas in-the-middle-of-nowhere ist so ein Beispiel dafür, dass man Siedlungsgeschichte (und andere rührseelige Tragödien) von den Steinen lesen kann.